Da haben wir auch schon eine schöne Überleitung. Lassen wir das Turnier endgültig hinter uns. Wie sieht das von dir angesprochene Profil eines Nationalspielers denn genau aus?
„Nur damit wir uns nicht missverstehen: Es wird jetzt nicht die ganze Mannschaft ausgetauscht. Wir haben einen Stamm an erfahrenen und erstklassigen Kleinfeldspielern, die dieses Profil erfüllen und in der Vergangenheit oft genug bewiesen haben, was sie können und die sich im Verband verdient gemacht haben. An diesen Spielern wollen wir grundsätzlich schon festhalten, auch wenn sich jeder Einzelne einer neuen Bewertung unterziehen muss. Im Scouting für das nächste Turnier legen wir den Fokus vor allem auf Spieler, die auf hohem Niveau spielen oder gespielt haben. Spieler, die voll im Wettkampf sind und somit eine überdurchschnittlich gute Physis haben und idealerweise mit professionellen Strukturen schon mal in Berührung gekommen sind. Je besser die Spieler ausgebildet sind, desto schneller können wir mit ihnen im kleinfeldspezifischen Bereich arbeiten.“
Welche Rolle nimmt Stephan Reinold an dieser Stelle ein?
„Stephan koordiniert für uns einen großen Pool an Spielern und bringt sein großes Netzwerk mit ein. Ich bin sehr froh, ihn dabei zu haben, weil es uns in der Vergangenheit in der Breite immer etwas an Qualität gefehlt hat. Mit Stephans Hilfe wollen wir den Gesamtbestand an Top-Spielern erhöhen, um eine größere Leistungsdichte zu haben. Bisher bringt er sich hervorragend ein und hat schon viel bewegt.“
Wie bildet sich der Kader?
„Zunächst veranstalten wir Sichtungslehrgänge in allen Himmelsrichtungen und laden Spieler dazu ein, die uns aufgefallen sind und gut ins Profil passen. Aus den besten Spielern stellen wir dann einen 16-20 köpfigen Kader zusammen, der bis kurz vor dem Turnier zusammen trainiert, ehe wir dann auf die letzten 12-13 herunterbrechen. Der Auswahlprozess wird somit härter, allein weil das Niveau steigt.
Wie zuversichtlich bist du, dass die nächste Europameisterschaft besser wird als die letzte?
„Sehr, denn aus jeder Krise wächst eine neue Gelegenheit. Das Abschneiden in diesem Jahr hat uns veranlasst, viele Dinge etwas kritischer zu hinterfragen, als man es vielleicht normalerweise tun würde. Das Tal der Enttäuschung war sehr tief, doch daraus entwickeln wir nun neue Kraft und Motivation. Auch wenn wir natürlich mit einer großen Portion Demut in das nächste Turnier gehen, steigt die Motivation es besser zu machen von Tag zu Tag. Schließlich war es nicht nur für uns enttäuschend, sondern auch für alle Fans, Angehörigen und Mitreisenden. Wir wollen 2018 wieder beweisen, dass wir mehr drauf haben.“
In Kürze gibt es hier auf der Website erste Infos zu Terminen im Kleinfeldfußballkalenderjahr 2018.