Wenn man sich auf die Suche nach den besten Öko-Städten der Welt begibt, landet Österreich irgendwo im geschlagenen Mittelfeld. Österreichs Städte sind zwar weder besonders positiv, noch negativ in der Statistik. Herausragend fallen skurriler Weise Städte auf, die dort entstehen, wo eigentlich nichts ist. Nichts außer Wüste. In den arabischen Emiraten wird die Forschung nach energieautarken Städten massiv betrieben. Hier entstehen Häuser, die mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen mit Fassaden, die die Luftqualität verbessern und mittels gezielter Begrünung imstande sind CO2 zu binden, anstatt die Atmosphäre zusätzlich damit zu belasten. Ähnliches gilt auch für einzelne sehr junge Städte in China, Korea und Japan. Und natürlich sollten wir die Gegend um das Silicon Valley in den USA nicht vergessen. Doch in den USA liegen positive und negative Beispiele knapp beisammen, wie in China auch. So ehrlich muss man sein. Die Entwicklung hin zu „grünen“ Städten, die CO2-neutral sind und die Umwelt nicht mehr belasten als nötig, ist ein langsamer Prozess. Aber wir sehen hin, wo Österreichs Städte derzeit stehen. Das Ganze ist ein kleines Wettrennen zwischen den Nationen. Und der kleine Spekulant kann mit dabei sein. Denn wer in einem Gebiet investiert, wo die Lebensqualität massiv ansteigt, profitiert natürlich immens. Das ist ein bisschen so, als gewinne man bei Wetten von GGBet eine Außenseiterwette.
Wien – Bundeshauptstadt und Öko-Stadt?
Wer die Medien ein wenig verfolgt, weiß, dass Wien zu den lebenswertesten Städten der Welt zählt. Die Lebensqualität ist auf höchstem Niveau. Sicherheit wird groß geschrieben. Die Ausgewogenheit zwischen Arbeits- und Freizeitangebot stimmt. Das öffentliche Verkehrsnetz mittels U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen sorgt dafür, dass die Bevölkerung stets mobil ist. Naherholungsgebiete, Parks und dergleichen gibt es auch. Aber ist Wien deshalb eine Öko-Stadt? Nicht unbedingt. Schauen wir uns an, was unter dem Begriff Öko-Stadt zu verstehen ist.
Im Jahr 1987 wurde der Begriff erstmals ins Spiel gebracht. Das englische Wikipedia fasst recht gut zusammen, was darunter zu verstehen ist. Wir zitieren ausschnittsweise (übersetzt ins Deutsche): „Nachhaltige Städte, städtische Nachhaltigkeit oder Öko-Stadt (auch “ Ökostadt „) ist eine Stadt, die unter Berücksichtigung sozialer, wirtschaftlicher, ökologischer Auswirkungen und eines widerstandsfähigen Lebensraums für bestehende Bevölkerungsgruppen konzipiert wurde, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu beeinträchtigen, dasselbe zu erleben.“ Sprich: Die Stadt sollte einen möglichst geringen Ökologischen Fingerabdruck hinterlassen, damit unsere Nachkommen in den Genuss kommen, dieselben Bedingungen vorzufinden. In dieser Hinsicht gibt es in Wien noch einiges an Nachholbedarf. Zu wenig ökologisch werden Häuser und andere Gebäude errichtet.
Graz – Österreichs Nummer 2 aber auch Ökostadt?
Hinter Wien ist Graz die zweitgrößte Stadt Österreichs. Wer es ein wenig verfolgt hat, weiß, dass die Grazer ein Luftproblem haben. Besonders im Winter. Deshalb zählt Graz auch nicht zu den lebenswertesten Städten. Dabei wäre die Wohnqualität nicht so schlecht. Aber die Nachhaltigkeit wurde auch hier in den jüngsten Jahren ziemlich vernachlässigt. Man versucht, mit gezielten Begrünungen das Aerosol-Problem in den Griff zu bekommen. Wie gut das wirkt, wird man sehen.
Innsbruck – die kleine Metropole im Westen
Innsbruck ist eine dynamische Universitätsstadt mit rund 150.000 Einwohnern. Damit ist es kleiner als Wien, Graz und Linz und ist fast so groß wie Salzburg. Weil die Immobilienpreise so hoch sind wie sonst nirgendwo in Österreich muss man sich die Frage stellen, ob die Lebensqualität so hoch ist, als dass dies gerechtfertigt wäre. Und die Antwort ist: Ja und nein. Die Stadt ist jung, bietet viel für Familien, auch Naherholungsgebiete und ist vor allem wegen der geografischen Lage, eingebettet in den Alpen, sehr beliebt. Aber ökologisch gesehen fehlt hier so einiges. Das merkt man auch, weil sich die Temperatur in den Sommertagen zu stark erhitzt und es kaum Möglichkeiten zur natürlichen Abkühlung gibt. Ein Indiz dafür, dass die Grünflächen fehlen, die für etwas mehr Luftfeuchtigkeit und Hitzeabsorption sorgen. Es gibt Pläne, die eine Begrünung der Hausfassaden vorsehen und Konzepte, wieder mehr Parkflächen und Bäume in die Stadt zu befördern. Aber von einer Öko-Stadt ist man weit entfernt.
Fazit – Öko-Städte sind oft noch Fiktion
Nüchtern betrachtet muss man eingestehen, dass selbst in den Industriestaaten eine „Ökologisierung“ der Städte noch in den Kinderschuhen steckt. Zwar ist das technologische Knowhow vorhanden und man könnte es sich leisten, hier und dort in die Nachhaltigkeit zu investieren. Doch der Prozess wird noch lange dauern. Passivenergiebauweise wird schon häufig angewendet. Sonnenenergie und Windenergie sind auf dem Vormarsch. Doch es braucht noch viel viel mehr, um wirklich nachhaltig zu sein. Wir dürfen aber zuversichtlich in die Zukunft blicken. Denn ganz junge Projekte in eingangs erwähnten Staaten zeigen, wie es gehen kann. Und damit ist der Weg vorgegeben. Damit wir unseren Kindern und Enkeln eine Welt hinterlassen, die so lebenswert ist wie jene, die wir vorfanden.